Weit ist der Weg

Aus der Sammlung

Da verstirbt jemand im Oktober 1941 in Oberschlesien. Diese
Todesnachricht soll auch an einen Verwandten verschickt
werden, der Gesandtschaftsrat in Tokyo ist.

Nach Kriegsbeginn mit der Sowjetunion (am 22. Juni 1941)
war der Weg nach Osten versperrt, wie konnte Japan da noch
erreicht werden?

Es gab sogar 4 Leitwege, wobei 2 über San Francisco liefen:

Aus der Sammlung

Quelle: Amtsblatt des Reichspostministeriums,
Ausgabe 5. Okt. 1941.

Aus der Sammlung

Wenn man die USA meiden wollte, ging das nur über
Südamerika, hier auf dem ersten Leitweg, der auch auf dem
Brief vermerkt ist:
"Mit Luftpost nach Südamerika bis Lima et par paquebot
direct japonais de Callao".

So war der Weg: ab Orzegow nach Berlin zur OKW-
Zensurstelle (Durchlaufstempel Ab), dann per deutscher
Luftpost nach Italien, weiter mit italienischer Luftpost über
Afrika nach Südamerika bis Lima, dann mit Dampfer nach
Japan.
Daß dieser Brief tatsächlich angekommen ist, zeigen die
japanischen Schriftzeichen oben rechts.

Das Porto setzt sich wie folgt zusammen:
Auslandsdrucksache bis 50 g 5 Rpf,
Einschreibgebühr 30 Rpf,
Luftpostzuschlag (Gewicht 8 g) je 5 g 150 Rpf,
ergibt zusammen 335 Rpf, die auch verklebt sind.